Basale Stimulation ist eine Kommunikationsform, die unsere Sinne anspricht..

Es heißt: "Der Mensch ist eine Sonne. Seine Sinne sind die Planeten" (Novalis). Alle Menschen haben die Gemeinsamkeit, dass sie mit ihren Sinnen wahrnehmen vom kleinen Kind bis zum Jugendlichen, bis zum Erwachsenen in jedem Alter. Das schließt das Baby im Mutterleib, den Sterbenden, den Intensivpatienten und auch Menschen mit Behinderung in jedem Grad ein.
Basale Stimulation bedeutet, über die Sinne zu kommunizieren. Sie wurde für Menschen entwickelt, die sich gar nicht oder nur sehr eingeschränkt ausdrücken können. Hauptsächlich (aber nicht nur!) wird die Basale Stimulation in der Arbeit mit schwerstbehinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Intensivpflegepatienten und Sterbenden genutzt. Durch Basale Stimulation können sie sich selbst und ihre Umwelt besser verstehen, und mit Angehörigen und Pflegern/Pädagogen kommunizieren.
Entwickelt wurde diese Methode um 1990 in der sonderpädagogischen Arbeit mit schwerstbehinderten Kindern von Prof. Dr. Andreas Fröhlich. Die Pflegewissenschaftlerin und Krankenschwester Christel Bienstein griff das Konzept wenige Jahre später auf und erweiterte es. Seit Jahren arbeiten Fröhlich und Bienstein zusammen, um die Methode kontinuierlich zu verbessern.
Basale Stimulation lässt sich vielleicht in zwei Sätzen zusammenfassen: Der Betreuer erzeugt bewusst in der Alltagsroutine des Klienten eine Sinneswahrnehmung. Und diese gibt dem Klienten die Chance, sich selbst zu erfahren oder seine Umgebung. Zum Beispiel wenn man beim Waschen des Körpers eine kleine Massage am Arm einbaut. Oder wenn man besonders duftende Blumen in den Raum stellt. Je nachdem welcher Sinn angesprochen werden soll, unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten der basalen Stimulation.

Um mit dem Hörsinn zu arbeiten, könnte man Musik und Klängen arbeiten oder den Klienten auf das Zwitschern der Vögel aufmerksam machen. Für den Geschmackssinn könnte man bewusst drauf achten, das Anreichen des Essens abwechslungsreich zu gestalten, usw.. Auch der Einsatz von Therapie-Tieren kann für die Stimulierung mehrerer Sinne geeignet sein. Es gibt nicht die eine Art der basalen Stimulation.
Basale Stimulation ist eine Form von Kommunikation. Wenn man sie einsetzt, sollte sie dem Klienten vorher verbal angekündigt werden und man sollte aufmerksam die Reaktion des Gegenübers beobachten. Jeder Mensch ist anders und hat seine eigene Art, Zustimmung und Ablehnung zu kommunizieren. Von einem Pfleger oder Pädagogen erfordert es viel Empathie und Kreativität mit der Basalen Stimulation zu kommunizieren. Im deutschsprachigen Raum werden dazu viele Fort- und Weiterbildungen angeboten. Diese sind besonders empfehlenswert, weil man mit den Teilnehmern verschiedene Methoden ausprobieren kann (z.B. Massagen, vibratorische Stimulation, usw.).
Weitere Informationen:
https://basale-stimulation.de/