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Unterstützte Kommunikation

Reden ohne zu sprechen. Unterstützte Kommunikation hilft Menschen mit Beeinträchtigung



Kommunikation ist mehr als nur Sprache. Wir müssen nicht immer sprechen, um anderen zu zeigen, was wir wollen oder wie es uns geht. So ganz ohne gesprochene Worte wird es aber schwer, Kontakt zu Mitmenschen zu bekommen. Wie ist es für Menschen, die sich gar nicht (gut) mit Sprache ausdrücken können?


Für viele Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung ist dies eine tägliche Herausforderung. Und es beginnt bei essentiellen Dingen. Stell Dir vor, Du kannst nicht für Dich sprechen, wenn Du hungrig bist, Dich unwohl fühlst oder einfach zur Toilette musst. Unterstützte Kommunikation, in all ihren Formen, kann helfen eine Stimme zu bekommen.

Einige unserer Klient*innen haben z.B. Talkpads, wie oben im Bild zu sehen. Hiermit können einfache Anliegen kommuniziert werden. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man mit diesen Hilfen ausdrücken kann, was man möchte, vielleicht ein Anliegen spezifizieren kann oder sich einfach mal "Luft machen" und den Ärger herauslassen kann. In diesem Zusammenhang sprechen wir gerne von Selbstwirksamkeit, auch wenn der Begriff heute manchmal etwas überstrapaziert ist. Der oder die Betroffene bekommt das Gefühl, etwas "bewirkt" zu haben und seine Umwelt mitgestalten zu können.

Aber auch Stift und Papier kommen bei der UK immer wieder zu Einsatz, um die Kommunikation zu verbessern.


 

Was ist unterstützte Kommunikation?

Unterstützte Kommunikation wird mit UK abgekürzt. Mit UK sind pädagogische Maßnahmen gemeint, die Kommunikation ermöglichen/verbessern. Und zwar für Menschen, die in ihrer Lautsprache eingeschränkt sind, die kaum oder gar nicht (mehr) reden können. UK ergänzt oder ersetzt die Lautsprache. Dabei sieht UK niemals gleich aus! Jeder Mensch ist individuell in seiner Ausdrucksform, seinem Bedürfnis nach Kontakten und seinen Fähigkeiten. Darum geht es bei unterstützter Kommunikation nicht einfach um die Bereitstellung von Werkzeugen und Hilfsmitteln, sondern um die pädagogische Begleitung und Entwicklung.


Wie sieht UK aus?

Es gibt nicht das eine Mittel zur unterstützenden Kommunikation. UK kann aus vielen Teilen bestehen. Zum einen kann Lautsprache durch körpereigene Ausdrucksweisen ersetzt werden. Das berühmteste Beispiel wäre da wohl die Gebärdensprache. Die meisten Menschen entwickeln ihre eigene Art, mit Mimik und Gestik ihre Bedürfnisse auszudrücken. Menschen, die in ihrer Lautsprache eingeschränkt sind und/oder eine körperliche Behinderung haben, haben mit ihrer Familie und ihrem Umfeld eine eigene "Körpersprache" entwickelt. Was für einen Außenstehenden nur eine unbedeutende Körperbewegung ist, versteht das enge Umfeld als eine Aufforderung oder einen Wunsch (z.B. "Ich freue mich", " Ich habe Hunger", usw.).

Allerdings kommt man mit dieser Art der Kommunikation außerhalb der Familie nicht immer weit. Dann können Kommunikationshilfsmittel nützlich sein. Diese gibt es in Form von Tafeln, Büchern als auch in elektronischer Form. Für viele Menschen mit eingeschränkter Lautsprache erweitern sie die Kommunikationsmöglichkeiten enorm. Aus vielen Bildern können Sätze gebildet werden. Diese Bildabfolgen können helfen, sichere Routinen zu etablieren, Wünsche präzise auszudrücken und geben mehr Selbstbestimmung. Manche Menschen entwickeln (mit pädagogischer Hilfe) auch Ich-Bücher. Mit diesen können sie sich neuen Menschen vorstellen, anderen von sich erzählen und sich selbst in der Kommunikation vertreten.


Unterstützte Kommunikation ist so vielfältig, wie es vielfältige Menschen gibt. Doch sie verfolgt immer ein gleiches Ziel: die unabhängige und erfolgreiche Kommunikation im Alltag.



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